Moderne Technik soll das Autofahren komfortabler und sicherer machen. Doch eine neue Studie der Allianz-Unfallforschung zeigt, dass die Bildschirme und Bedienmöglichkeiten inzwischen selbst zu einer Quelle der Gefahren werden. Die Hersteller arbeiten an Verbesserungen – und drehen manchmal sogar das Rad der Entwicklung zurück.
Eine stürmische Winternacht auf der Autobahn. Es nieselt, die Sicht ist schlecht. Der Scheibenwischer quietscht über das Glas im Tesla Model 3. Also flugs das Intervall des Hin und Her angepasst, um den Durchblick zu optimieren. Oder auch nicht so flott …
Denn wer die Geschwindigkeit der Wischer manuell ändern möchte, kann das nicht wie gängig über ein Rädchen am entsprechenden Hebel hinter dem Lenkrad. Er muss dazu seinen Blick in die Tiefen des Riesen-Touchscreens in der Mitte des Armaturenbretts wenden. Nach einigen Klicks findet sich das passende Untermenü – und die gesuchte Einstellung. Hoffentlich im Stehen auf dem Parkplatz. Sonst sind bereits Dutzende Meter Blindfahrt vergangen. Oder gar der Abflug in den Straßengraben, wie es einem Fahrer 2019 passiert ist. Der ging danach vor Gericht. Erfolglos. Das Oberlandesgericht (OLG) Karlsruhe bestätigte in einem letztinstanzlichen Urteil (1 Rb 36 Ss 832/19) ein Fahrverbot für den abgelenkten Tesla-Lenker.
Ablenkung durch digitalisierte Cockpits ist eine meist unterschätzte Unfallursache
Stadt der Zukunft braucht Mut und sie muss schnell lernen
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