Atomkraft: Wie der Schnelle Brüter sich zur Investitionsruine wandelte

Mit dem Schnellen Brüter in Kalkar wollten vor 50 Jahren Bundesregierung und Energieversorger eine Art Perpetuum mobile mithilfe der Kernkraft realisieren.

„Heller als 1000 Sonnen“, hatte Robert Jungk seine 1956 erschienene Darstellung des Schicksals der Atomforscher betitelt. Einen Schritt weiter ging ein Jahrzehnt später die Bundesregierung als Befürworter der neuartigen Brutreaktortechnik. Das seinerzeit modernste Kernkraftwerk der Welt, der Schnelle Brüter in Kalkar, sollte quasi als „Perpetuum mobile des Industriezeitalters“ funktionieren (wie es mal der Spiegel nannte), indem es mehr Plutoniumbrennstoff herstellte, als es gleichzeitig verbrauchte. Strategisches Ziel war die mittelfristige Unabhängigkeit Deutschlands von Energieimporten. Im Dezember 1973 passierte das ambitionierte „Vierte Atomprogramm“ den Bundestag: Es sah den Ausbau der Kernenergie auf eine Gesamtleistung von 45 GW bis 50 GW bis Mitte der 1980er-Jahre vor.

Mit Interatom wurde die Atomkraft in Deutschland salonfähig

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