Bologna-Prozess: Immer noch ein Reizthema?

Aktuell bieten nur 14 von 247 gelisteten Hochschulen ein Diplom für den Abschluss als Ingenieurin oder Ingenieur an. Demnach hat die überwiegende Mehrzahl der Ingenieur*innen den Bachelor als berufsqualifizierenden Abschluss.

Zu Beginn des Bologna-Prozesses gefiel vielen die Aussicht, dass der Diplom-Ingenieur (Dipl.-Ing.) wegfällt, überhaupt nicht. Es wurden Horrorszenarien kreiert, dass deutsche Ingenieur*innen die ausgezeichnete Wertschätzung im In- und Ausland verlieren. Der deutsche « Dipl.-Ing. » sei ja nicht mit einem ausländischen Master oder Bachelor vergleichbar. Das Ausbildungsniveau werde zudem sinken und der Nachwuchs  keine funktionierenden Maschinen und stabile Gebäude oder Brücken bauen können.

Nach über zwei Jahrzehnten Erfahrung mit Bachelor und Master im Ingenieurwesen kann mit Fug und Recht behauptet werden, dass Absolvent*innen deutscher Hochschulen mit Bachelor und Master immer noch geschätzte, hoch ausgebildete und motivierter Ingenieurinnen und Ingenieure sind. Sie erfinden innovative Maschinen, konstruieren stabile Bauwerke und sind ein wichtiger Bestandteil bei der Findung technologischer Lösungen, um den Klimawandel doch noch in für die Menschheit akzeptablen Grenzen zu halten.

Vorurteile gegenüber « neuen » Abschlüssen müssen überwunden werden

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